MUTTERLAND Michél Kekulé

Mutterland ist eine fragmentarische, dokumentarfotografische Arbeit, die sich mit den tiefen gesellschaftlichen und persönlichen Bruchstellen befasst, die die deutsche Wiedervereinigung in der ostdeutschen Provinz hinterlassen hat. Über 35 Jahre nach dem Fall der Mauer sind die Auswirkungen dieser Transformationen noch immer spürbar. Das Projekt bewegt sich zwischen historischer Aufarbeitung und einer intimen Auseinandersetzung mit Kekulés Familiengeschichte.

Die Wiedervereinigung brachte große Hoffnungen, aber auch Unsicherheiten. Sein Großvater, ein Messerschmied aus dem Thüringer Wald, erlebte hautnah, wie sein Handwerk und seine Gemeinschaft in einer provinziellen Gegend nach der Wende überflüssig wurden. Seine Mutter verließ 1990 als junge Frau die DDR. Die Region verzeichnete kurzzeitig eine der höchsten Arbeitslosenquoten in Ostdeutschland. Viele Menschen fühlten sich entwurzelt und verloren in einem neuen System, das alte Strukturen und Identitäten auflöste.

In Mutterland begegnet Kekulé Menschen, die diese Orientierungslosigkeit bis heute spüren. Ihre Geschichten zeugen von andauernden Kämpfen um Identität und Zugehörigkeit. Sie zeigen, wie die Vergangenheit noch immer das Leben im heutigen Deutschland prägt. Dabei fließen auch die Erfahrungen seiner eigenen Familie ein, insbesondere die Suche nach einer neuen Identität in einer veränderten Gesellschaft.

Visuell entfaltet sich Mutterland in einem monochromatischen Stil. Diese Bilder erzählen von Verlust, Entfremdung und einer ungewissen Zukunft. Sie rücken die Brüche ins Zentrum, die der gesellschaftliche Wandel hinterlassen hat.

Die Arbeit bietet eine subjektive, emotionale Perspektive auf die komplexen Folgen der Wiedervereinigung. Anstatt ein Opfernarrativ zu zeichnen, möchte Kekulé gemeinsame Erfahrungen von Dissoziation und kollektiver Verlustgefühle sichtbar machen und zugleich auf individuelle Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit hinweisen.

Der Fotograf ist zwischen Ost und West aufgewachsen und ist in beiden deutschen Realitäten sozialisiert. Die Wendejahre prägten nicht nur seine Mutter, sondern auch ihn, obwohl er die DDR nicht bewusst erlebt hat. Mutterland ist deshalb auch eine persönliche Spurensuche nach den Wurzeln seiner eigenen Identität.

Eröffnung: 20. November 2025, 19 Uhr

Artist Talk: Memory Landscapes – MUTTERLAND in Dialogue

Michel Kekulé im Gespräch mit dem Schriftsteller und Fotografen Björn Kuhligk

Über die Nachwendegeneration, Orte und visuelle Reflektionen

06. Dezember 2025, 19 Uhr

Ausstellung: 20. November – 18. Dezember 2025

https://michelkekule.com/

Schatten, die ihr seht. Schatten, die wir sind – Lukas Becker

Mit der Arbeit „Schatten, die ihr seht. Schatten, die wir sind“ gibt Lukas Becker einen intimen Einblick in die Berliner Gothic-Szene. Er zeigt das private Leben seiner Freund_innen und ihre ganz persönlichen Leidenschaften. Mit seinem Fotoprojekt möchte er für mehr Sichtbarkeit, Anerkennung, und mehr Hintergrundwissen bei Leuten außerhalb der Szene sorgen. Er kämpft so auf kreative Weise auch gegen gängige Klischees. Dabei liefert seine Arbeit Erklärungen in die persönlichen Wege über diese Subkultur und Perspektiven von jüngeren und älteren Szenemitgliedern.

Lukas Becker hat Fotografie studiert und arbeitet und lebt als freischaffender Fotograf in Berlin. Er fotografiert authentische Porträts, Dokumentationen und Reportagen. Spezialisiert hat er sich auf das Porträtieren von Künstlern, wie u.a. Musikern. Für die hier ausgestellten Porträts, arbeitete er On Location und mit vorhandenem Licht. Lukas versucht mit seinen Porträts die Persönlichkeit der Porträtierten in einem unaufgeregten und unbeobachteten Rahmen herauszuarbeiten und sichtbar zu machen. Er konnte seine Arbeiten bisher in mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen präsentieren.

www.lukasbeckerphoto.com          www.instagram.com/lukasbecker.portraits

Vernissage 18. 09. 2025 19h

Gothik Talk/Party 25. 09. 2025  19h

Ausstellung vom 18.09. – 16.10.2025  Fr – Sa 14 -18h

In ihren analogen und digitalen Werken verbindet Hajnal Szolga anthropozäne und posthumane
Tendenzen mit progressiven Experimenten mit der Fotografie. In Serien denkend erforscht die
Künstlerin die Beziehung zwischen dystopischen Umgebungen, Menschen und Technologie durch
lyrische „Erzählbögen“. Sie sucht vor allem nach Antworten auf die Fragen: Welche Rolle bleibt der
Menschheit noch, und in welchem Maße kontrolliert sie die Welt? Szolga führt
Vergrößerungsprozesse durch, indem sie Fotografien und Fotomalereien mit klassischen
fotografischen Techniken, Fotogrammen und Chemigrammen kombiniert.

Hajnal Szolga ist eine in Berlin lebende Künstlerin und Fotografin. Sie studierte Kommunikations-
und Medienwissenschaften sowie Philosophie in Ungarn und Fotografie und Mediendesign in
Deutschland. Ihre Arbeiten bieten kritische Perspektiven auf soziale, ökologische und kulturelle
Fragen. Sie untersucht das menschliche Verhalten im Hinblick auf die Natur und ihre Ressourcen
und konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Menschen und ihrer Umwelt. Dabei reflektiert
sie häufig die Folgen des Klimawandels und technologischer Entwicklungen durch ihre
subjektiven, futuristischen Visionen. Sie arbeitet hauptsächlich mit analoger Technik, entwickelt
Negative und Fotografien in ihrer Dunkelkammer.

Vernissage 03.Mai 2025

Künstlergespräch 22. Mai 2025

Finissage 05. Juni 2025

Fr-Sa 14-18h und nach Vereinbarung

Quiet Invasions | Deine Selbstüberschätzung ist deine Schwäche

Die Finissage und abschließende Diskussion der Ausstellung „Quiet Invasions/Still Invasionen“ findet am Donnerstag, 10. April, 19h statt.

Geplante Gäste zum Gespräch über die Lage in der Ukraine und der Fotografie unter Kriegsbedingungen sind: Jaroslawa Black (ukrainische Übersetzerin, Schriftstellerin),

Mark Zak (Schauspieler aus der Ukraine, der derzeit mit seinem Stück über Taras Schewtschenko in Deutschland tourt) und die Autorin und Journalistin Katja Petrowskaja, (angefragt), deren neues Buch zur Kriegsfotografie `Als wäre es vorbei´ gerade erschienen ist.

 

Die Ukraine im vierten Jahr nach dem russischen Angriffskrieg: verraten vom Westen, wie ehedem die Menschen am Hindukusch? Nichts scheint mehr unsagbar, nichts mehr undenkbar. Dabei gerät der Alltag der Menschen, die vor immer neuen existenziellen Herausforderungen stehen, immer wieder aus dem Blick. Die multimedia Ausstellung Quiet Invasions richtet den Fokus neu aus: Fotografie ist darin ein notwendiges, Reflexion spendendes Ritual gegen das Vergessen.Ein Akt der Auflehnung gegen etablierte, angeblich alternativlose Medien- und Geschichtsnarrative. Fotografie als unentbehrliches Medium des Dokumentierens im Angesicht von Ideologien und Fundamentalismen aller Art.

Sasha Kurmaz, ukrainischer Fotograf und Künstler aus Kyiv und Martin Gerner, Autor, Künstler und Konfliktforscher befragen sich gemeinsam: Wie können wir in einer Zeit, in der es entweder keine Zukunft gibt oder in der alles Tun nur auf Zukunft gerichtet ist, eigenen Erfahrungen für ein Nach- und Mit-Denken zusammenführen? Sie erkunden Heimat, Fremde und Dekolonisierung, auf der Suche nach einem frischen Blick.

Der gemeinsame Dialog als Versuch der Antwort auf vielfältige Ohnmacht, aber auch als Spielwiese der Selbstermächtigung.

Fotografien Videos und Installation werden ergänzt durch Stimmen aktueller ukrainischer Lyrik, die sich verbinden zu Landschaften der Erinnerung. In der Hoffnung, dass aus den Wunden Vögel werden können.

Sashsa Kurmaz       Martin Gerner

Vernissage 15.März 2025 19h

So. 16.3. 15-16.30 Panel und Gespräch zur aktuellen Lage in der Ukraine und Fotonarrativen im Kontext des Krieges mit Yuriy Gurzhy, (Yuriy Gurzhys Kriegstagebuch) und den anwesenden Fotografen der Ausstellung

Fr-Sa 14-18h sowie nach Vereinbarung

Die Ausstellung läuft im Rahmen des Monat der Fotografie-OFF Berlin 15.03.2025 – 10.04.2025
Atelier für Photographie      Christburger Str.18     10405 Berlin

Sasha Kurmaz, geb. 1986 in Kiew/UKR,  ist ein interdisziplinärer Künstler, der mit Fotografie, Video, öffentlichen Interventionen und performativen Situationen arbeitet. Teilnahme an zahlreichen internationalen Gruppenausstellungen und Festivals, darunter C/O Berlin, PHOXXI Deichtorhallen u.v.m.  

https://sashakurmaz.com/ und  https://www.instagram.com/sashakurmaz/

Martin Gerner, geb. 1966, Journalist, Dokumentarfilmer, Fotojournalist, Konfliktforscher. Er arbeitet zu Mythen und ihrer Dekonstruktion im Kontext von Konflikt und Fotografie, u.a. Fotobücher: Finding Afghanistan und Moria.System.Zeugen. Seine Dokumentarfilme u.a. Generation Kunduz, wurden mehrfach ausgezeichnet.
www.martingerner.de
www.generation-kunduz.com
https://www.3sat.de/kultur/kulturzeit/buch-tipp-finding-afghanistan-100.html
https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/moria.system.zeugen
 

 

ANKOMMEN – Das Fremde mit dem Vertrauten verbinden | Conny Fischer

2015 kamen viele Menschen nach Deutschland, die Zuflucht suchten. Weg von der kriegerischen Zerstörung im eigenen Land und ganz besonders ihres vertrauten Heims. Sie waren voller Hoffnung, Schutz und Hilfe zu bekommen.

Die Ausstellung ist eine Annäherung an das Erlebte und gewährt einen subjektiven Einblick bis heute, 2024. Es ist keine ausschließliche Dokumentation, sondern enthält Fragmente einer Annäherung hin zur Verbundenheit und Anteilnahme. Entstanden in enger Absprache mit einer kleinen Familie, die vor neun Jahren aus Aleppo in Syrien davonlief. Auslassungen inbegriffen. Im Bewusstsein der Verantwortung, authentisch an der eigenen und der Geschichte des anderen zu bleiben. Nicht einfach, wenn die Nähe kommt…, denn eine Person zu fotografieren bedeutet, Garant für deren Geschichte zu sein.

Vernissage 5. September 2024 – 19 Uhr

Ausstellungsdauer 6.9. bis 28.09.2024
Finissage: 28.9.2024 von 15 – 18 Uhr
Öffnungszeiten: Fr und Sa 14 – 18 h
sowie nach Vereinbarung

Eine Kooperation zwischen dem Atelier für Photographie und der G37 Galerie

REAL PEOPLE of East Africa – Roland Brockmann

Dies ist keine Ausstellung über Afrika, sondern über Menschen, denen ich dort begegnet bin – auf vier Reisen (2016 – 2017) durch Kenia und Tansania. Sie repräsentieren keinen Kontinent, sondern sich selbst. Sie erzählen von dem, was sie beschäftigt: Erfolg, Scheitern, Liebe, Trennung, Hoffnung, Alltag – den gemeinen Herausforderungen des Lebens. Und dies in ihren Worten. Ich habe dafür nur die Plattform gestellt, während sie mir die fotografische Bühne lieferten: ihre Kochstelle, ihre Werkstatt, ihre Wohnung, ihren Acker – also ihren Lebensmittelpunkt.

Selten habe ich mich so frei gefühlt, wie auf diesen vier Trips übers Land, mit Minibus, Motorradtaxi oder auch zu Fuß: Nicht etwas suchen zu müssen, sondern dem zu begegnen, was da ist, das war ein großartiges Abenteuer. Natürlich hatte auch ich bestimmte Bilder im Kopf, als ich mich aufmachte; doch die wurden durch die ersten Begegnungen bald beiseitegeschoben. An ihre Stelle traten Geschichten, weit persönlicher als ich selbst es erwartet hatte. Sie bilden sozusagen das Rückgrat dieses Buchs.

Es ging mir um Begegnungen auf Augenhöhe. Als Fotograf habe ich die Komposition der Bilder bestimmt, aber nichts arrangiert oder gar künstliches Licht eingesetzt. Beim Fotografieren bestand meine Arbeit vor allem im Fokussieren auf das Wesentliche.

Mit Glück sind so Porträts entstanden, die keine Umstände zeigen, sondern Menschen, die ihr Leben leben: Morgens aufstehen, Tee trinken, mit oder ohne Milch. Dem neuen Tag begegnen – so wie wir alle.

12. April – 11. Mai  Fr Sa 14 – 18h

Vernissage 11. April 2024 19h

Künstlergespräch 18. April 19h

Finissage 11. Mai 19h

MISCHPOCHE – BEING JEWISH, HOWEVER

Fotografien von Jan Zappner 

Als ein Outing bezeichnet der Fotograf Jan Zappner sein Buch MISCHPOCHE, das er in Zusammenarbeit mit AMCHA Deutschland und im Rahmen des Festjahres 1700 Jahre JLID umgesetzt hat. Dafür traf er sich im Laufe eines Jahres mit 29 Männern und Frauen in Deutschland und sprach mit ihnen über ihr Verhältnis zum Jüdischsein und zu Deutschland. Den entstandenen Portraits fügt er Zitate seiner Akteure hinzu und läßt sie frei darüber reden, was sie denken.

22. Februar – 21. März 2024   Fr – Sa 14 – 18h

Termine jeweils 19h
22.02. // Vernissage mit Jan Zappner und Lukas Welz (Amcha e.V.)
28.02. // Heimat – Deutsche transgenerationale Traumata – Publikumsgespräch mit Jan Zappner und Elinor Bollag
07.03. // Auswirkungen des 7.Oktober auf Juden in Deutschland mit Marina Chernivsky (Ofek e.V.) und Alisa Gadas (Amcha e.V.)
14.03. // Identität in der Kunst mit Yael Reuveny und Jan Zappner

www.mischpoche.eu

FERNANDO MONTIEL KLINT „DIE GOLDENE AMPHIBIE“

„Ich möchte meine wilde Seite erforschen, mich von meiner zivilisierten Seite
entfernen, eine Erkundung durch persönliche Subjektivität vornehmen,
mich auf eine unbekannte und ungewisse Reise begeben, zwischen
Wissenschaft und überlieferter Kosmogonie als Wegweiser, um ein
persönliches Imaginäres meiner Beziehung zu meiner Umwelt,
meiner Reise auf dieser Erde als Spezies zu erschaffen.“

Fernando Montiel Klint

Ausstellung vom 14.09. bis 12.10.2023

Fr + Sa 14 – 18h

Vernissage 14. September 2023 19h

 

ANNETTE RAUSCH C50.9 G

Annette Rausch fotografierte sich selbst während ihrer Brustkrebserkrankung. Diese Serie auszustellen ist eine Möglichkeit, der verbreiteten Angst vor (Brust-)Krebs kreativ zu begegnen. Das beim 13. Aenne-Biermann-Preis ausgezeichnete Werk lädt zur Auseinandersetzung und zum Gespräch ein.

Ausstellung 8.6. – 6.7.2023:

Freitag und Samstag 14 – 18 Uhr

www.annetterausch.de

Atelier für Photographie | Christburger Strasse 18 | 10405 Berlin                               

Podiumsgespräch im Rahmen der Ausstellung 50_15 von Michél Kekulé

#fightdisinformation – Fluchtrouten, Festung Europa und was können wir tun?

Ausgehend von diesen Themen, sprechen Azeb Ambessa (von dem Bündnis Solidarity with Refugees in Libya & United4Eritrea), Imad Al Suliman (Schriftsteller »Das Jasmin-Inferno«, 2022) und Felix Weiß (Presse-Medienarbeit Sea-Watch e.V / Verantwortlicher für Airborne).                                Moderiert von Malea Birke (Fotografin).

Über Menschenrechtsverletzungen, strukturelle und gewaltvolle Ausgrenzung und Ausbeutung von Migrant*innen und Neo-Kolonialismus, als auch um die Frage, was jeder einzelne von uns dazu beitragen kann, dass sich die Situation für Migrant:innen endlich ändert.

17.03.2023, 19 Uhr,

Atelier für Photographie

Christburger Str. 18, 10405 Berlin

Eröffnungstag des V. Monats der Fotografie OFF

Die Ausstellung läuft noch bis zum 30.03.2023 Fr -> Sa 14 – 18 Uhr