Dies ist keine Ausstellung über Afrika, sondern über Menschen, denen ich dort begegnet bin – auf vier Reisen (2016 – 2017) durch Kenia und Tansania. Sie repräsentieren keinen Kontinent, sondern sich selbst. Sie erzählen von dem, was sie beschäftigt: Erfolg, Scheitern, Liebe, Trennung, Hoffnung, Alltag – den gemeinen Herausforderungen des Lebens. Und dies in ihren Worten. Ich habe dafür nur die Plattform gestellt, während sie mir die fotografische Bühne lieferten: ihre Kochstelle, ihre Werkstatt, ihre Wohnung, ihren Acker – also ihren Lebensmittelpunkt.
Selten habe ich mich so frei gefühlt, wie auf diesen vier Trips übers Land, mit Minibus, Motorradtaxi oder auch zu Fuß: Nicht etwas suchen zu müssen, sondern dem zu begegnen, was da ist, das war ein großartiges Abenteuer. Natürlich hatte auch ich bestimmte Bilder im Kopf, als ich mich aufmachte; doch die wurden durch die ersten Begegnungen bald beiseitegeschoben. An ihre Stelle traten Geschichten, weit persönlicher als ich selbst es erwartet hatte. Sie bilden sozusagen das Rückgrat dieses Buchs.
Es ging mir um Begegnungen auf Augenhöhe. Als Fotograf habe ich die Komposition der Bilder bestimmt, aber nichts arrangiert oder gar künstliches Licht eingesetzt. Beim Fotografieren bestand meine Arbeit vor allem im Fokussieren auf das Wesentliche.
Mit Glück sind so Porträts entstanden, die keine Umstände zeigen, sondern Menschen, die ihr Leben leben: Morgens aufstehen, Tee trinken, mit oder ohne Milch. Dem neuen Tag begegnen – so wie wir alle.
12. April – 11. Mai Fr Sa 14 – 18h
Vernissage 11. April 2024 19h
Künstlergespräch 18. April 19h
Finissage 11. Mai 19h