Mit dem Tod eines Menschen endet seine Existenz, er verschwindet aus der öffentlichen Wahrnehmung. Doch der Körper bleibt zunächst zurück.
Bis ins 19. Jahrhundert war der Tod ein sichtbarer Teil des täglichen Lebens. Die Menschen sind fast immer zu Hause gestorben. Es war Aufgabe der Angehörigen, den Körper zu waschen und zur Bestattung vorzubereiten.
Im Zuge der Industrialisierung und der Entwicklung der modernen Medizin, sank die Sterblichkeitsrate drastisch. Mehr und mehr ältere Menschen verbringen ihre letzten Jahre in Krankenhäusern und Pflegeheimen, lange bevor sie starben. Der Gedanke an den Tod selbst wurde zunehmend für die meisten Menschen unerträglich.
Heute ist der Tod weitgehend aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden. Die meisten Menschen sterben in entsprechenden Institutionen, und falls jemand tatsächlich noch zu Hause stirbt, wird die Leiche oft sofort vom Bestatter abgeholt, der sich weiter um den Körper kümmert.
Aber was passiert mit dem Körper eines verstorbenen Menschen, nachdem er in die Obhut dieser Fachleute übergegangen ist?
Diese Serie begleitet die toten Körper auf ihren letzten Stationen: in Kühl- und Lagerräumen, bei der Sektion, beim Bestatter, im Krematorium, auf Friedhöfen bis hin zur Präparaten und der wissenschaftlichen Organsammlung. – und zeigt, was in unserer modernen Gesellschaft üblicherweise verborgen bleibt.
2. Juni – 1. Juli 2022 Fr – So 14 – 18h und nach Vereinbarung
2. Juni Vernissage | Musikinstalation mit Norbert Fröhlich
9. Juni Künstlergespräch
17. Juni Im Binnenraum der Todesbilder | Vortrag Dr.Thorsten Benkel, Universität Passau
1. Juli Finissage | Präsentation „Vestigo“
Alle Veranstaltungen um 19h
A person’s death ends her existence. Still, the body remains.
Until the 19th century, death was so prevalent in everyday life that it couldn’t be denied: people nearly always died at home. It was the relatives‘ task to wash the body and cover it.
In the course of industrialization and the development of modern medicine, mortality rates dropped drastically. More and more, elderly people moved to hospitals and nursing homes, long before they died. The thought of death itself increasingly became unbearable for most people.
Today, death has mostly vanished from public perception. Most people die in institutions, and in case someone actually still dies at home, the corpse is immediately taken away by morticians in order to prepare the burial.
But what happens with a corpse between the moment it is given into the care of professionals and the burial?
This series accompanies the dead body on its last journey from cold rooms, storages, pathology, taxidermy, scientific collections, morticians, crematories and cemeteries, revealing what is hidden to modern society.